Ausgabe .69
Januar 2024: Optimismus & Fotografien zum Jahresbeginn, Verwechslungen in Portugal, Bauern auf Schiffen und Erdbeerfedersterne in der Tiefe.
2460319!
Heute, am 09. Januar 2024 ist der 2460319te Tag des Julianischen Kalenders.
Aber das nur am Rande.
Ich halte es für sinnvoll dem neue Jahr zuversichtlich und beherzt zu begegnen, nicht auch wenn, sondern gerade weil das kein leichtes Unterfangen wird.
Denn, so habe ich an der Wand einer öffentlichen Toilette gelesen:
„Demokratie ist nichts für Feiglinge“
g_lesen (1)
Da es ein historischer Fakt ist, dass schlechte Nachrichten mehr Menschen erregen als gute Nachrichten, ist davon auszugehen, dass die meisten Rückblicke auf 2023, bzw. Ausblicke auf 2024 eher düster bis fatalistisch ausfallen werden.
Da sind Artikel wie dieser im Guardian eine ebenso willkommene wie notwendige Ablenkung.
Wobei “Ablenkung” falsch ist.
“Besinnung auf das Wesentliche” wäre besser, klingt aber zu esoterisch.
Vielleicht ist es ein Teil des Problems, dass mir keine bessere Beschreibung einfallen will.
Was uns erwarten wird, was bereits geschafft wurde und warum wir nicht hoffnungslos ins neue Jahr blicken sollten, auch wenn…
“…in Europa negatives, defätistisches Denken, unabhängig von den tatsächlichen Ereignissen oft für intellektuell glaubwürdiger gehalten wird,”
aber zb. dennoch das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte in Europa aufmerksam und mit Ernsthaftigkeit beobachtet werden muss, sofern einem am Fortbestand freiheitlicher Demokratien gelegen ist, erläutert die Journalistin María Ramírez in…
Optimism isn’t very ‘European’
but in 2024, let’s celebrate these reasons for hope
g_lesen (2)
Weniger hoffnungsvoll erzählt sich der, in Deutschland kaum erwähnte Fall des portugiesischen (mittlerweile Ex-)Premierministers.
In aller Kürze:
Aufgrund von Korruptionsvorwürfen trat der Premier António Costa zurück.
Anschließend stellte sich heraus, dass es sich um eine Verwechslung gehandelt hat.
Trotzdem stehen nun Neuwahlen an.
Wesentlich interessanter & ausführlicher:
Das seltsame Beben von Lissabon
g_sehen
Die Bilder von Joel Goodman aus der Silvesternacht 2016 sind (naturgemäß) nicht mehr brandaktuell. Das sollte aber niemanden davon abhalten, diese Galerie ungekünstelter und vor allem ungeschönter individueller und kollektiver Dramen (gerne jedes Jahr aufs Neue) wiederzuentdecken.
Jede Fotografie hat eine eigene erzählenswerte Geschichte von dieser ganz speziellen Magie der Neujahrsnacht.
Joel Goodman - 01/01/2016 NEW YEARS DAY
g_entert
Das Wort “Bauernschläue” beschreibt umgangssprachlich die “Tatsache, dass schulisch wenig ausgebildete Personen „auf dem Land“ durchaus wirksam List, Verschwiegenheit und weitsichtige Planung verbinden können”.
Mindestens zwei dieser Attribute fallen schwer in Zusammenhang zu bringen mit den gegenwärtigen Ausschreitungen der, sich eher als “Bauernopfer” inszenierenden aber als “Bauerntrampel” auftretenden Landwirte.
So wird in einem Fall berichtet, dass, wenn die 21 Cent Erstattung auf durchschnittlich 1,66 Euro pro Liter Kraftstoff wegfallen, zusätzliche Kosten von ca. 5000 € entstehen.
Anders gerechnet:
23810 Liter Diesel würden 39524,60€ statt 34524,50€ kosten.
Ob vor dem Hintergrund solch vergleichsweise geringer Zahlen eine “weitsichtige Planung” nicht weitsichtiger wäre als das Erstürmen von Fähren mit möglichem Landfriedensbruch, bleibt zu beantworten.
Dazu hier eine Studie zur Agrarlobby von NaBu und hier ein Kurzfilm von Sebastian Ko über ein Projekt US-Landwirtschaftsministeriums in den Jahren 1886 bis 1942, in dem es galt, detaillierte Illustrationen neu entwickelter Obst- und Nusssorten anzufertigen.
g_funden…
…wurde im letzten Jahr übrigens der “Antarktische Erdbeerfederstern”, bzw. “Promachocrinus fragarius” in der antarktischen Tiefsee.
Eine fremdartige Kreatur aus der Familie der Seelilien mit 20 Fangarmen, wie National Geographic berichtete.
g_hört
I Will Not Be Sad In This World von Djivan Gasparyan
Ein geisterhaft-wunderliches Album, dessen Titel ein gutes Motto für das kommende Jahr ist.
g_ändert
Noch etwas in eigener Sache:
Das Erscheinungsbild dieses Newsletters wurde (und wird auch noch) ein wenig optimiert. Die Schrift ist ein wenig angenehmer und die Akzentfarbe ein wenig akzentuierter. Ist übrigens Rot des “Like Clockwork” Albums von Queens of the Stone Age, falls das interessiert.
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