Ausgabe .36
Oktober 2022: Van Neistat +++ See Machine +++ Die Ringe der Macht +++ Shalosh +++ David Lynch
G_schaut
den Youtube Kanal von Van Neistat
Den meisten Menschen, die schonmal Zeit auf Youtube verbracht haben wird Casey Neistat ein Begriff sein.
Über 12 Millionen Abonnenten, Videos wie “Crazy German Waterpark” oder “Snowboarding with the NYPD” haben über 20 Millionen Views, sein Vlog mit 490 Folgen in ebenso vielen Tagen hat damals (2015) vlogging definiert und neue Standards in Sachen Kameraarbeit, Soundtrack und Storytelling gesetzt.
Aber hier geht es um seinen Bruder Van Neistat aka. The Spirited Man.
Obwohl offensichtlich, fällt es nicht leicht zu beschreiben, was auf diesem wundervollen Youtube Kanal passiert.
Hier treffen, vor dem Hintergrund handwerklicher Arbeit, Philosophie, Kreativität und Selbstreflexion in gleichzeitig tiefgründigen, wie bezaubernden Video Miniaturen zusammen.
“lern to build shelves.
shelves beget the genesis of your oragnized life”
G_funden
Die Kunst von See Machine aka. Morgan Sorensen
Morgan Sorensen, auf den ich durch Instagram aufmerksam wurde, scheint nicht der größte Socializer zu sein. So steht auf seiner Website, über die seine Werke gekauft werden können:
“Don’t bring me to parties, I’m clearly a real bummer”
G_sehen
Amazons’ Die Ringe der Macht
Das Problem von Ringe der Macht ist weder der diverse Cast, noch sind es die größtenteils weiblich besetzten Hauptrollen.
Das Problem von Ringe der Macht ist, das die, im Vorfeld geführten Diskussionen (aka. die Socialmedia Schlammschlacht) über eben diese vermeintlichen Kritikpunkte das wahrscheinlich spannendste an der teuersten Serie aller Zeiten sind.
Wie ein stetiges, sanftes Rauschen ziehen spektakulär in Szene gesetzte Landschaften und große, prächtig mit CGI visualisierte Räume am Zuschauer vorbei, während pathetischer Gestus und bedeutungsschwangerer Monologe in Belanglosigkeit verpuffen.
Viel hilft hier nicht viel, auch wenn’s schön aussieht.
Elrond denkt darüber nach, dass Peter Jacksons Herr der Ringe Trilogie 281 Millionen Dollar kostete, Amazon 250 Millionen für Nutzungsrechte bezahlte und jede Folge im Durchschnitt ein Produktionsbudget von 58,1 Millionen Dollar hat.
Die Charaktere (sowohl die Wichtigen, wie auch die weniger wichtigen, was nicht immer differenzierbar ist) sind größtenteils flach, bestenfalls sympatisch, schlimmstenfalls egal. Entsprechend fällt es nicht leicht, der stereotypen Fantasy Storyline (“wir müssen das Böse besiegen!”) aufmerksam zu folgen, wenn man den Protagonisten durchweg gleichgültig gegenüber steht.
Die Figur der Galadriel beispielsweise ist schauderhaft schlecht geschrieben. In Herr der Ringe noch als die, der Geschichte übergeordneten Erzählerin auftretend, ist die, seit Jahrhunderten kämpfende und führende, „größte Elbenfrau“ „von edlem Geschlecht“ in Ringe der Macht der punktgenaue Gegenentwurf besonnener Weisheit.
Es ist keine wirklich schlechte Serie, aber Tolkiens außerordentlich ausformuliertes Universum wurde hier in homöopatischen Dosen in einen langen Heimatfilm gezwungen.
Um auf einer ruhigen Note zu enden, hier ein Smooth Jazz Medley des Lord of the Rings Scores:
G_hört
Shalosh “Onwards and Upwards”
ein an den Rendern weißes Cover auf weißem Grund sieht immer gut aus…
Nach einem unglaublich intimen Konzert im Rahmen der urban urtyp Konzertserie wurde diese (hervorragend klingende) Vinyl erworben.
Der “Heavy Jazz” des Trios aus Tel-Aviv wirkt zugleich neu(zeitig) und altvertraut und führt oder entführt mal lässig virtuos, mal treibend bis explosiv an Orte, durch Zeiten und zu den Menschen.
G_sagt
… hat David Lynch
“Keep your eye on the doughnut, not on the hole.”